33. Sommerakademie der Katholischen Männerbewegung

Der Vorsitzende der Kath. Männerbewegung Österreich, Ernest Theußl, konnte in diesen Tagen eine Reihe renommierter Theologen willkommen heißen, die alle ihren eigenen Zugang zu diesem Thema herausarbeiteten. An der Spitze der Referenten stand Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl, der Referatsbischof für die Kath. Aktion, der auch den Eröffnungsgottesdienst feierte. Er rief im folgenden Vortrag zu gemeinsamer Aktion aus dem Glauben heraus auf, zu Bereitschaft für das Gespräch, denn die Antwort der anderen kann wichtiger sein als die eigene. Der Generalsekretär der deutschen Katholiken (ZdK), Stefan Vesper, meinte, eine Laienbewegung muss Kirche dort präsent machen, wo der Bischof nicht hinkommt. Daher haben sich die deutschen Katholiken heuer zu einem synodalen Weg entschlossen, der die Weichen in die Zukunft stellen soll. Dazu stellte Slawomir Dadas, der Generaldechant seiner Diözese das Linzer Modell vor, das ganz auf kollegiale Leitung der Pfarren setzt, Kirche als ein großes Netzwerk sieht, das Freiräume schaffen soll für neue Glaubenserfahrungen. Daran schloss sich der Direktor der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten, Johann Wimmer, an, indem er ein partizipatives Verständnis von Kirche und Gemeinde in den Mittelpunkt stellte. Anton Grabner -Haider aus Graz forderte, Laienchristen müssten mehr tun. Ihr Kleriker macht uns die Kirche kaputt, mahnte er, das dürfen wir nicht zulassen. Die Leiterin der Kath. Sozialakademie Magdalena Holztrattner, wurde noch deutlicher: Die Kleriker müssen mit klerikaler Macht ihre Macht abgeben. Es gibt nichts, was uns nichts angeht. Klerikalismus und Macht in der Kirche durchzogen dann auch die Debatten, die sich an die Referate anschlossen. Den spirituellen Schlusspunkt setzten am Samstag die Theologin Michaela Quast-Neulinger aus Innsbruck mit einer Vision von einer „ars christiana“, dann der Dogmatiker Hans-Joachim Sander aus Salzburg, der meinte, dass der Klerikalismus dem Spirituellen im Wege stehe, und schließlich der Geistl. Assistent der Kath. Männerbewegung Andreas Jakober aus Salzburg, der davon träumt, dass wir es schaffen, das Evangelium wieder in die Häuser zu bringen.
Die Tagung war heuer außerordentlich gut besucht. Aus der Steiermark nahmen 7 Vollzeitgäste teil, am Freitag gab es wieder einen Steiermark-Tag, zu dem noch 35 Personen nach gereist kamen. Sie genossen am Nachmittag einen kunstgeschichtlich geführten Spaziergang durch die Altstadt von St. Pölten. Am Abend lud die KMB-Steiermark noch alle Tagungsteilnehmer zu einem Heurigen außerhalb der Stadt ein.
In seiner Schlussansprache ließ Ernest Theußl sichtlich Freude über den fruchtbaren Verlauf dieser Akademie erkennen und stellte fest, dass alle mit einer besonderen Last nach Hause gingen, mit der Verantwortung nämlich, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, und das mit „Laienschaft“!