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Inhalt:

Männlichkeiten neu gedacht

Bei der Tagung „Caring Masculinities“ an der Theologischen Fakultät Graz wurde aufbauend auf dem Schwerpunkt der Fakultät in der Frauen- und Geschlechterforschung der Frage nachgegangen, wie Männlichkeiten im 21. Jahrhundert neu gedacht werden können. Ziel der Veranstaltung war es, theologische Perspektiven auf Männlichkeit zu untersuchen und Impulse für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft zu liefern. Im Rahmen der Tagung wurde auch das 10-jährige Jubiläum von Exegese und Männerforschung in Form der Kooperation von Josef Pichler, Erich Lehner und Gilbert Prilasnig an der Universität Graz gefeiert.

Symposion Caring Masculinities | Sonntagsblatt/Gerd Neuhold, Gerd Neuhold

Organisation und Förderung

Die Tagung wurde vom Neutestamentler Josef Pichler organisiert und von der Katholischen Männerbewegung (vertreten durch Franz Windisch) sowie der Pädagogischen Hochschule Augustinum (PPH Augustinum) mitveranstaltet. Die großzügige Unterstützung folgender Institutionen ermöglichte die Realisierung der Tagung: Die Universität Graz, das Dekanat und die Dekanin der Theologischen Fakultät, das Institut für Neutestamentliche Bibelwissenschaft, das Institut für Männer- und Geschlechterforschung, die Stadt Graz, das Stift Admont und die Firma Holzreparatur, deren Inhaber Hubert Burböck die Tagung nicht nur förderte, sondern auch als aktiver Teilnehmer die Tagung bereicherte, waren beteiligt.

 

Die zentralen Themen und Erkenntnisse

Erich Lehner eröffnete die Tagung mit seinen Thesen zu „Caring Masculinities” und betonte die Notwendigkeit, sorgeorientierte Männlichkeitspraktiken für ein gutes, friedvolles und gerechtes Leben aller zu stärken. Er stellte die Frage, wie Männer verstärkt in (unbezahlter) Care-Arbeit positioniert werden können, um Gewalt zu reduzieren und eine positive gesellschaftliche Entwicklung zu fördern. Antonina Wozna Urbanczak präsentierte das Konzept der „subversiven Gastfreundschaft” als einen Weg, stereotype Vorstellungen von Geschlecht zu hinterfragen und eine inklusivere Praxis zu entwickeln. Sie forderte die Teilnehmenden auf, zu entscheiden, ob sie Zeug:innen neuer Beziehungen sein wollen oder der Realität den Rücken zukehren. Sie argumentierte, dass weibliche Männlichkeiten oft als abgelehnte Überreste dominanter Männlichkeit dargestellt werden, um diese als das Wahre erscheinen zu lassen. Dadurch gerät die Konstruktion von Männlichkeit selbst in den Blick. Mathias Winkler problematisierte die einseitige Ausrichtung der biblischen Männlichkeitsforschung, die Männlichkeit häufig durch das Paradigma von Herrschaft, Dominanz und Gewalt definiert. Er stellte die Frage, ob der Ansatz der „Caring Masculinities” hier Abhilfe schaffen kann, betonte jedoch die Notwendigkeit einer kritischen Diskussion. Er regte zur Reflexion an, ob der Status des Mannes erhöht wird, weil er Care betreibt, oder ob der Stellenwert der Care-Praxis erhöht wird, weil sie von einem Mann ausgeführt wird. Er betonte, dass sich mit den bisherigen Methoden und Perspektiven Formen des Caring kaum adäquat erfassen lassen. Josef Pichler analysierte das Lukasevangelium im Hinblick auf Darstellungen von „Caring Masculinities“, wies aber gleichzeitig auf Tendenzen zur Retraditionalisierung der Rolle der Frau hin. Er schlussfolgerte, dass das Lukasevangelium zwar Caring Masculinities andeutet, diese aber nicht konsequent im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit durchdenkt, wodurch bestehende Hierarchien stabilisiert werden. Christine Rajič untersuchte anhand der Begegnung Jesu mit der Syrophönizierin, wie Frauen in biblischen Erzählungen traditionelle Geschlechterrollen überschreiten und dadurch auch die Männlichkeit Jesu infrage stellen. In ihrem Beitrag analysierte sie situative weibliche Grenzüberschreitungen, die ihrer Meinung nach eine Provokation der Männlichkeit Jesu darstellen. Erwin Schlemmer analysierte die politische Dimension der johanneischen Speisungserzählungen und betonte, dass sich die Kritik an den jüdischen Autoritäten durch den Kontext des Evangeliums erklärt. Er argumentierte, dass literarische Texte oft so gestaltet werden, dass das Risiko gefährlicher Konfrontationen verringert wird. Die soziale Praxis Jesu wird durch die Beispielhandlung der Fußwaschung für die Jünger verbindlich. Peter-Ben Smit untersuchte Paulus' Aushandlung von Männlichkeit im Philemonbrief und betonte, dass es das Ziel von Paulus war, auf eine Weise männlich zu sein, die anderen nützt, statt ihnen zu schaden. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die Frage, welche Auswirkungen verschiedene Formen von Männlichkeit haben, und machte deutlich, dass Geschlechterkonstruktionen niemals ohne Konsequenzen sind. Martin Freitag und Gilbert Prilasnig beleuchteten gemeinsam das Spannungsfeld zwischen Spiritualität und Körperlichkeit, insbesondere im christlichen Ordensleben und im Profifußball. Freitag fragte, was passiert, wenn Männlichkeit nicht durch Leistung, Kontrolle und Wettbewerb definiert wird, sondern durch Schweigen, Fasten, Tränen und fürsorgliche Selbstentäußerung. Sie untersuchten den Zugriff auf den Körper und stellten fest, dass der Körper sowohl im spirituellen Kontext der Askese als auch im sportlichen Wettkampf als ein Feld der Bearbeitung und Formung sichtbar wird – mit unterschiedlichen Implikationen für das Konzept der „Caring Masculinities“. Irmtraud Fischer beleuchtete das komplexe Verhältnis der Männerforschung zur Frauen- und Geschlechterforschung. Sie argumentierte, dass kritische Männerforschung eine entscheidende Rolle bei der Dekonstruktion patriarchaler Strukturen spielt, indem sie das männliche Geschlecht selbst zum Gegenstand der Analyse macht und somit die traditionelle Gleichsetzung von „Mensch“ und „Mann“ aufbricht.

 

Fazit

Die Tagung „Caring Masculinities“ bot einen vielseitigen und kritischen Diskurs über die Notwendigkeit, Männlichkeit neu zu denken. Durch die Aufzeigung der Grenzen traditioneller Rollenbilder und die Eröffnung alternativer Perspektiven auf Fürsorge, Empathie und Verletzlichkeit lieferte sie wertvolle Impulse für die weitere Forschung und die Gestaltung einer gerechteren und gleichberechtigten Gesellschaft. Die Tagung hat gezeigt, dass das Thema Männlichkeit komplex und vielschichtig ist und weiterer Forschung sowie Auseinandersetzung bedarf. Es gilt, die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen, alternative Männlichkeitsentwürfe zu fördern und einen gesellschaftlichen Diskurs anzustoßen, der es Männern ermöglicht, sich von den Einschränkungen traditioneller Rollenbilder zu befreien und ein erfüllteres, authentischeres Leben zu führen.

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